Elbehafen LNG

Liegeplatz und Entladestandort für FSRU-Charterschiff

Copyright Header-Bild: Brunsbüttel Ports GmbH
RWE Image RWE Image

Stärkung einer unabhängigen Energieversorgung

Einfuhr von LNG nach Deutschland

Deutschland arbeitet hart daran, seine Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern. FSRUs oder "Floating Storage and Regasification Units" sind schwimmende LNG-Terminals, die eine schnelle Lösung für den Import großer Mengen verflüssigten Erdgases (LNG) nach Deutschland darstellen, um einen direkten Zugang zum LNG-Markt zu ermöglichen.

Im Auftrag und im Namen der deutschen Regierung hat RWE zwei solcher FSRUs gechartert. Eine dieser FSRUs wird nun in Brunsbüttel stationiert.

RWE Image
FSRU Schiff Gannet – Höegh LNG

Die rund 300 Meter lange „Hoegh Gannet“ ist in der Lage, in einem Entladevorgang jeweils bis zu 170.000 Kubikmeter LNG von Tankern aufzunehmen, an Bord sicher in den gasförmigen Aggregatzustand zu überführen und anschließend ins Gasnetz einzuspeisen.

FSRUs liegen in der Regel dauerhaft an einer Anlegestelle und lagern LNG bei einer Temperatur von -161 °C in kryogenen Lagertanks. Die kalte Temperatur hält die LNG-Ladung in ihrem flüssigen Zustand, bis sie für das Gasnetz benötigt und an Bord regasifiziert wird.


Informationen zu FSRU LNG-Terminals | RWE
Informationen zu FSRU LNG-Terminals | RWE

Aktuelle Informationen

Am Donnerstag, 15. Juni gab es gegen 9:15 Uhr einen Feuer- und Gasalarm im Bereich der landseitigen Infrastruktur von Elbehafen-LNG. Bei der sofort eingeleiteten Überprüfung der Anlage konnte weder ein Feuer noch eine Freisetzung von Gas festgestellt werden  Es handelte sich somit eindeutig um einen Fehlalarm. Die Ursachenforschung für die fehlerhaft ausgelöste Alarmierung wurde umgehend eingeleitet. Bis zur Klärung der Ursache werden die Kontrollgänge zur visuellen Anlagenüberwachung verstärkt. Die Anlage und die Umgebung waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, da die installierten Ausfallsicherungsmechanismen wie vorgesehen funktionierten.

In Brunsbüttel wurde am 22. März erfolgreich damit begonnen, LNG zu regasifizieren. Auch Liquefied Petroleum Gas (LPG) kann über die „Hoegh Gannet“ hinweg entladen werden. In den letzten Wochen hat die Anlage gesetzlich vorgeschriebene, technische Prüfungen und Begutachtungen durch Sachverständige und Behörden durchlaufen. Mit der Anfang Mai von der „LNG Sakura“ gelieferten LNG-Ladung hat das Terminal den technischen Regelbetrieb aufgenommen. Dieser wird von der Anfang 2023 neu gegründeten, bundeseigenen Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) durchgeführt. Die Elbehafen LNG GmbH verantwortet den technisch-operativen Betrieb des Terminals. 

Brunsbüttel ist ein idealer Standort für ein FSRU-Terminal

Brunsbüttel bietet optimale Voraussetzungen. Zum einen liegt der Standort Brunsbüttel zentral an der Elbe nahe des Eingangs zum Nord-Ostsee-Kanal und ist aufgrund seiner Nähe zu Hamburg ein attraktiver Standort. Zum anderen liegt mit dem ChemCoast Park Schleswig-Holsteins größtes zusammenhängendes Industriegebiet mit der entsprechenden Energieinfrastruktur in unmittelbarer Nachbarschaft.  

Das Projekt Elbehafen LNG (RWE) hat in der ersten Projektphase den Bau der notwendigen technischen Infrastruktur im Hafen von Brunsbüttel übernommen. Die Brunsbüttel Ports GmbH baut einen hochmodernen Jetty (Anlegepier) an dem die FSRU im weiteren Projektverlauf betrieben wird.

RWE Infografik - Schwimmendes LNG-Terminal

Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken

Der technische Betrieb der FSRU erfolgt – unabhängig davon, ob sie im Hafen oder später am Jetty liegt – im Auftrag der Bundesregierung durch RWE und seine Projektpartner. Für die sichere technische Betriebsführung der landseitigen Infrastruktur hat RWE dienstleistend Reganosa (international tätiges Fachunternehmen für Regasifizierung) beauftragt. Der Schiffseigner Höegh LNG wurde vom Bund mit dem technischen Betrieb des Schiffes beauftragt. Die Marine Service GmbH unterstützt das Projekt mit technischem Knowhow als Entwicklungspartner bei der Terminal-Konzeption. Der kommerzielle Betrieb des Terminals obliegt der vom Bund neu gegründeten Deutsche Energy Terminal GmbH. Gasunie baut die für den Betrieb notwenige Gasanschlussleitung. 

Umgehend nach Ankunft der FSRU beginnt eine mehrwöchige Inbetriebnahme- & Probebetrieb-Phase. Zunächst erfolgt der Anschluss an die neue Gasleitung, so dass bereits während der Inbetriebnahme-Phase ab Anfang Februar erste kleinere Gasmengen ins Gasnetz eingespeist werden können. Die Gasmenge erhöht sich kontinuierlich mit der fortschreitenden Zuschaltung weiterer technischen Komponenten der neu errichteten technische Infrastruktur und Warmwasserversorgung.


Die Projektphasen im Überblick

Das Projekt FSRU-LNG-Terminal lässt sich in drei Phasen unterteilen:

In Phase 1 (ab Februar 2023) wird das FSRU, um schnellstmöglich LNG zur Gasversorgung einsetzen zu können, am bestehenden Gefahrgutanleger von Brunsbüttel Ports betrieben. Der normale Hafen-Entladebetrieb (LPG und Rohöl) erfolgt parallel. Der Umschlag von Rohöl erfolgt in der Zeit an einem anderen Liegeplatz. Die Entladung von Liquefied Petroleum Gas (LPG) erfolgt nach dem Ship-to-Ship-Prinzip über die FSRU hinweg.

Der Beginn der Phase 2 ist für 2024 geplant und sieht die Einspeisung von LNG über ein neugebautes Anlegepier (Jetty) westlich des Elbehafens vor. Den Bau verantwortet Brunsbüttel Ports, der Baubeginn erfolgt im ersten Quartal 2023. Die Entladung von Liquefied Petroleum Gas (LPG) erfolgt wieder am Gefahrgutanleger des Hafens.

In den Phasen 1 & 2 nutzt der Gasnetzbetreiber Gasunie das Leitungsnetz von SW Netz zum Abtransport der Gasmengen. Auf Grund eines infrastrukturellen Engpasses ist die Einspeisung auf rund 3,5 Mrd. m³ Gas pro Jahr (Gasmenge die aus rund 5,8 Mio. m³ LNG gewonnen wird) begrenzt. Die FSRU-Kapazitäten werden somit nur teilweise ausgeschöpft. 

In Phase 3 erfolgt die Einspeisung der Gasmengen über die neu erbaute Gasanschlussleitung „ET180“. Ab dem Zeitpunkt können die vollen FSRU-Kapazitäten genutzt und jährlich rund 7,5 Mrd. m³ Gas (Gasmenge die aus 12,5 Mio. m³ LNG gewonnen wird) eingespeist werden. 

    Import von LNG erzeugt verhältnismäßig geringe Emissionen

    Floating Storage and Regasification Units gehören dank ihrer automatisierten Sicherheitssysteme zu den modernsten und risikoärmsten Schiffen der Welt. Angetrieben werden sie in der Regel mit dem an Bord transportierten LNG.

    Daher stoßen sie weniger CO2, NOx, SOx und Feinstaub-Emissionen aus als die meisten anderen Schiffstypen, die schwere Erdölkraftstoffe verbrennen. Ein LNG-Schiff führt nur geringe Mengen an Nicht-LNG-Kraftstoffen für den Betrieb von Nicht-Antriebssystemen mit sich.

    Elbehafen

    Brunsbüttel auch langfristig wichtiger Standort für die Energiewende

    Neben dem LNG-FSRU Projekt werden unter Beteiligung bzw. Federführung von RWE in Abstimmung mit der Bundesregierung in den kommenden Jahren zwei weitere zukunftsweisende Projekte am Standort Brunsbüttel realisiert: 

    LNG-Import- und Distributionsterminal

    Die „German LNG Terminal GmbH“ (50 % KfW, 40 % Gasunie, 10 % RWE) plant in Brunsbüttel den Bau, Besitz und Betrieb eines multifunktionalen LNG-Terminals. Das geplante Terminal in Brunsbüttel wird für den Import und die Weiterverteilung von LNG errichtet und soll nach heutiger Planung 2026 den Betrieb aufnehmen. Als Anteilseigner des LNG-Terminals unterstützt RWE eine perspektivisch grüne Umrüstung 

    Ammoniak-Terminal

     RWE errichtet in unmittelbarer Nähe zum neuen festen LNG-Terminal ein Import-Terminal für grünen Ammoniak. Grüner Ammoniak als verflüssigtes Wasserstoffderivat kann einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Deutschlands mit grünem Wasserstoff leisten. Über das Terminal sollen ab 2026 jährlich rund 300.000 Tonnen grüner Ammoniak ankommen und an Kunden weiterverteilt werden. Brunsbüttel kann so zu einem Leuchtturm für die Dekarbonisierung der Industriegesellschaft werden. (weitere Infos siehe Pressemitteilung)


    RWE Image RWE Image

    Elbehafen LNG

    Das Projektteam freut sich auf Ihre Anregungen und Anmerkungen

     

    Unsere Ansprechpartner für das Projekt Elbehafen LNG von RWE stehen Ihnen über das Kontaktformular gerne zur Verfügung.

    Das könnte Sie auch interessieren

    LNG

    Flüssiges Erdgas für eine unabhängigere Energieversorgung

    Weiterlesen

    Schwimmende LNG-Terminals

    Schwimmende Flüssiggas-Terminals für die Energieversorgung in Deutschland.

    Weiterlesen

    RWE Supply & Trading

    Internationales Energiehandelshaus mit LNG-Expertenteam

    Weiterlesen